Menschen die unter einer Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) leiden, haben salopp gesagt einen Sprung in der Schüssel. Das bedeutet natürlich nicht, dass sie bekloppt sind, aber das einfallende Licht wird von dem Auge unterschiedlich stark gebrochen. Dies führt zu Sehproblemen, die sich in sehr schweren Fällen nur operativ beheben lassen.
Torische Kontaktlinsen helfen hier, leichte bis mittelschwere Fälle auszugleichen. Man muss sich die Linsen wie eine Art Autoreifen vorstellen. An den Rändern ist das Material dicker als im Inneren. Durch diese unterschiedlichen Durchmesser können die Verkrümmungen der Hornhaut nivelliert werden, wird das Licht korrekt gebrochen. Das Auge bzw. das Sehzentrum des Gehirns kann dann daraus wieder ein exaktes Bild der Umwelt herstellen.
Das klingt kompliziert und ist es leider auch. Man kann nicht einfach so eine torische Linse kaufen, wie eine Sonnenbrille. Spezialanfertigungen, die auf das Auge abgestimmt sind, werden nötig. Oftmals muss auch der Augenarzt eine Anpassungsarbeiten vornehmen. Glücklicherweise ist die Wissenschaft heutzutage schon so weit, dass Kontaktlinsenhersteller recht individualisierte Linsen ohne großen Aufpreis herstellen können.
Außerdem gibt es eine Reihe von Kennwerten, anhand der man wie bei „Schuhgrößen“ quasi ein Modell wählen kann, dass relativ nah am tatsächlichen Bedarf liegt. Der „Zylinder-Wert“ ist hier der ausschlaggebende. Torische Linsen sind mittlerweile auch nicht mehr wesentlich teurer als ihre „sphärischen“ Geschwister. Je nach Anbieter und Marke, je nach Bedarf, gleichen sich die Preise sogar fast an.
In unserem Preisvergleich haben sie die Möglichkeit, relativ schnell und unkompliziert einen guten Überblick über die Marktlage zu gewinnen. Wichtig aber bleibt: Reden sie unbedingt mit ihrem Augenarzt. Dies gilt sowohl für Patienten, die zum ersten Mal eine torische Kontaktlinse tragen wollen, als auch für all jene, die mit ihrem bisherigen Produkt unzufrieden sind. Selbst wenn man den Zylinderwert kennt und eine vergleichbare Linse von einem anderen Anbieter kauft, kann dies zu erheblichen Einschränkungen beim Sehen führen. Oftmals sind gewisse Anpassungsarbeiten durch ihren Augenarzt erforderlich. Halten sie also immer Rücksprache, bevor sie für ein Produkt Geld ausgeben, dass ihnen nicht hilft!
Torische Linsen werden heutzutage von nahezu allen Kontaktlinsenherstellern angeboten. Sie gehören zum Standartsortiment und im Grunde kann man bei den meisten nichts falsches machen. Je nachdem, welches Material man bevorzugt, welchen Wassergehalt das eigene Auge am angenehmsten empfindet, sollte man seine Wahl treffen. Auch hier können Augenarzt und Optiker weiterhelfen, beispielsweise durch Probelinsen. Astigmatismus muss also kein Leiden sein, dass unausweichlich eine Operation am Auge nach sich zieht oder klobige Zylinder-Brillen erfordert. In vielen Fällen bilden gute, torische Kontaktlinsen eine angenehme Alternative, um sowohl wieder einen klaren „Durchblick“ zu erhalten, als auch modisch schick ganz ohne einem Drahtgestell zwischen den Ohren auf die Straße zu gehen.